Überlebenskette - erstes Glied, der Notruf
Es kann Sie zu jederzeit, an jedem Ort treffen: Plötzlich kollabiert in ihrer Gegenwart ein Mensch und bleibt bewusstlos liegen. Jetzt können Minuten über das Überleben entscheiden und jetzt kommt es auf Sie(!) an, denn es muss schnell und richtig gehandelt werden.

In Notfällen, wie akuter Lebensgefahr durch Unfälle, Krankheit oder Vergiftungen, hat sich über Jahrzehnte das Bild einer Überlebenskette geprägt: Frühes Erkennen, schnelle Alarmierung, lebensrettende Sofortmaßnahmen durch Augenzeugen, frühe Erweiterte Maßnahmen durch den Rettungsdienst und schneller Transport ins richtige Krankenhaus. Aber eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wissen Sie, was bei Lebensgefahr zu tun ist?
Die BRK-Bereitschaft Ismaning informiert in dieser und weiteren Ausgaben der Ismaninger Ortsnachrichten über das richtige handeln bei einem plötzlich eintretenden Notfall:
Erstes Glied der Überlebenskette ist der Notruf. Hier gilt einheitlich in Europa der Notruf 112, der aus dem Festnetzt und allen Mobilfunknetzen erreichbar ist. (Bei Nebenstellenanlagen, also beispielsweise in Büros und Betrieben kann es sein, dass Sie zuvor noch eine Amtsleitung, in der Regel mit der Ziffer 0 wählen müssen, also zum Beispiel 0-112)
Bei akuter Lebensgefahr soll ausschließlich diese Notrufnummer 112 verwendet werden. Dann geht es am schnellsten und keine wertvolle Zeit verloren.
Der Notruf landet bei der für ihren Aufenthaltsort zuständigen Leitstelle und wird stets von ausgebildetem Fachpersonal entgegen genommen. Alle Informationen, die der Rettungsdienst benötigt werden abgefragt. Das einzig wichtige ist, dass Sie nicht auflegen bevor das Gespräch von dem Mitarbeiter der Leitstelle mit einem deutlichen Hinweis beendet wird. In der Regel wird Ihnen dann mitgeteilt, dass der Rettungsdienst alarmiert ist und in kürze eintreffen wird.
Bei Bedarf werden ihnen die Mitarbeiter der Leitstelle aber auch telefonisch wichtige Hinweise geben, wie Sie als medizinischer Laie lebensrettenden Erstmaßnahmen ergreifen können. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie am Telefon bleiben bis das Gespräch beendet ist.
Noch ein weiterer Punkt ist in der Überlebenskette von enormer Bedeutung. Das frühzeitige Erkennen einer lebensgefährlichen Erkrankung. Hier gilt, dass bei plötzlich eintretender gesundheitlicher Verschlechterung von einem lebensbedrohlichen Notfall ausgegangen werden sollte. Beispiele hierfür sind plötzliche Schmerzen, ein plötzlich eintretendes Gefühl der Enge oder Druckgefühl im Brustraum, plötzlich eintretende Atemnot oder plötzliche Angst oder Todesangst, Bewusstlosigkeit oder Reaktionslosigkeit eines Menschen oder auch eine starke Wesensveränderung. In diesen Fällen sollten Sie sofort den Notruf 112 wählen und nicht abwarten um keine Zeit zu verlieren.
Versuchen Sie in solchen Fällen nicht anderweitig Hilfe zu holen bevor Sie den Notruf abgesetzt haben. Etwa durch den Versuch ihren Hausarzt zu erreichen oder einen Freund oder Bekannten würden Sie wertvolle zeit verlieren. Auch sollten Sie in diesen Fällen keine andere vermeintliche Notrufnummer wählen, bei Lebensgefahr oder Gefahr für schwere gesundheitliche Schäden gibt es nur eine richtige Notrufnummer, die 112.