Erfolgreicher Start: Helfer vor Ort Ismaning wird fast täglich alarmiert
Sonntag, 5. Januar 2014. Seit gut zwei Wochen hat Ismaning einen Helfer vor Ort. 14-mal sind die Helfer des BRK Ismaning seit dem ausgerückt, haben professionell Erste Hilfe geleistet bis der Rettungswagen oder Notarzt eintraf und so das therapiefreie Intervall verkürzt. Bis zu 15 Minuten vor dem Notarzt und Rettungsdienst war der Helfer vor Ort beim Patienten und hat beispielsweise bei einem epileptischen Anfall, bei mehreren bewusstlosen Patienten, bei einem Verkehrsunfall und bei mehreren Patienten mit akuter Atemnot lebensrettende Erstmaßnahmen durchgeführt.

Ein Fall bleibt den Helfern besonders gut in Erinnerung. Der 70-jährige Patient, der an einer Atemwegserkrankung leidet drohte zu ersticken. Beim Eintreffen der Helfer zeigte der Patient bereits deutliche Symptome des akuten Sauerstoffmangels. Durch das professionelle und schnelle Eingreifen der Helfer, die bereits 2 Minuten nach der Alarmierung beim Patienten waren, konnten die Atemwege des Patienten wieder frei gemacht werden und so schlimmeres vermieden werden.
Am Samstag 21. Dezember 2013 um 10 Uhr hatte Fried Saacke, Leiter der BRK Bereitschaft Ismaning, den Helfer vor Ort ins Leben gerufen. Unter den zahlreichen Gästen bei der Einrichtung im Hof der BRK Bereitschaft Ismaning waren Bürgermeister Michael Sedlmair, die Bürgermeisterkandidaten Günter Glasner (FW), Dr. Alexander Greulich (SPD) und Josef Zettl (CSU), der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ismaning Werner Kastner, der Leiter der Ismaninger Polizeiinspektion Herbert Kreuzer und Pfarrer Dr. Markus Brunner.
Fried Saacke schilderte den Gästen die Motivation für den Helfer vor Ort: Notarzt und Rettungsdienst benötigen durchschnittlich 10,6 Minuten bis zum Eintreffen beim Patienten. Wird beispielsweise bei einem akuten Schlaganfall, einem epileptischen Anfall oder nach einem Herzinfarkt das Gehirn nicht mehr oder nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, kommt es bereits nach 3 bis 4 Minuten zu massiven Zelluntergängen, die zu schweren Hirnstörungen bis zum Hirntod führen. Beim plötzlichen Herztod bzw. Herzkreiskaufstillstand sinkt die Chance für eine erfolgreiche Wiederbelebung mit jeder Minute um 10 Prozent. „Wenn Minuten entscheiden, hilft der Helfer vor Ort.“
Aufgabe der Helfer vor Ort, auch „First Responder“ genannt, ist die Zeit zwischen Eintreten eines Notfalls und der ersten medizinischen Versorgung das sogenannte „therapiefreie Intervall“ zu verkürzen. Je schneller qualifizierte Maßnahmen durchgeführt werden, desto günstiger ist der Heilungsablauf und umso kürzer ist im Durchschnitt die nachfolgend notwendige Behandlungszeit.
Ausgestattet mit einem VW-Bus, Notfallrucksack, Sauerstoff und einem automatisierten externen Defibrillator wird der Helfer vor Ort bei einem Notfall in Ismaning von der integrierten Leitstelle (Notruf 112) alarmiert. Die Sanitäter leisten dann professionelle Erste Hilfe bis der Rettungsdienst oder Notarzt eintrifft. Danach unterstützen sie die Profis, damit der Patient möglichst schnell ins Krankenhaus transportiert werden kann.“
Die Helfer vor Ort des BRK sind ausschließlich ehrenamtlich tätig. Während ihrer Rufbereitschaft halten sie sich zu Hause auf oder gehen ihrer Arbeit nach. Nach einer Alarmierung sind sie innerhalb einer Minute unterwegs zum Patienten.
Bürgermeister Michael Sedlmair begrüßte das ehrenamtliche Engagement und bedankte sich bei der Einweihungsfeier beim Ismaninger Roten Kreuz für die Initiative. „Es freut mich, wie die Anwesenheit von Feuerwehr und Polizei auch zeigt, dass die Organisationen gut zusammenarbeiten und dass der Helfer vor Ort in Ismaning in gemeinsamer Entscheidung vom BRK betrieben wird. Dort ist er auch sehr gut aufgehoben. Ich werde mich daher gerne dafür einsetzen, dass die Gemeinde dieses sehr sinnvolle Projekt finanziell unterstützt.“
Neben einer gut funktionierenden Rettungskette ist die Erste Hilfe durch Laien wichtige Grundlage für das Überleben bei einem Notfall. Das BRK Ismaning wird sich daher auch weiterhin für die Breitenausbildung in Erste Hilfe, den Umgang mit automatischen, externen Defibrillatoren durch Laien im Rahmen der Ersten Hilfe und die Installation von automatischen Defibrillatoren im Ortsbereich einsetzen.