14-Jähriger ertrinkt in Isar - BRK Ismaning warnt vor Gefahren des Wildflusses
Ismaning, 30. August 2015. Ein tragisches Unglück ereignete sich am Sonntagabend in Ismaning. Ein 14-Jähriger Junge ertrank beim Baden in der Isar.
Der Junge war mit seiner Familie aus München am Sonntag zu der Kiesfläche unter der Brücke der Bundesstraße 471 zum Picknick und Baden gefahren. Der 14-Jährige war ein guter Schwimmer und spielte mit seinem Bruder in der Isar. Dabei band er sich eine Leine um, die er beim Schwimmen und tauchen hinter sich herzog. Dies wurde ihm vermutlich zum Verhängnis, die Leine verfing sich und die Strömung drückte ihn unter Wasser.
Der Stiefvater und einige Badegäste suchten nach dem vermissten Jungen. Nach einiger Zeit fand ihn ein Badegast im flachen Wasser auf der gegenüberliegenden Uferseite, nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche auf und alarmierten den Rettungsdienst.
Die Besatzung des Ismaninger Rettungswagen und die Besatzung des Helfer vor Ort des BRK Ismaning trafen kurz nacheinander an der Unfallstelle ein. Das stark verwachsene, steile West-Ufer der Isar, an dem der junge Patient lag war für die Rettungskräfte nur unter schwierigen Umständen zu erreichen. So dauerte es auch, bis die zusätzlich alarmierten Notärzte des Klinikums Bogenhausen und des Rettungshubschraubers Christoph 1, der auf der Brücke der Bundesstraße landete, die Einsatzstelle erreichten.
Die Feuerwehr Ismaning sperrte die Bundesstraße 471 für die Landung des Rettungshubschraubers, schlug das Gebüsch am Westhang frei und begann gemeinsam mit Einsatzkräfte der Wasserwacht mit Sicherungsmaßnahmen am Hang. Anschließend wurde der Patient mit einer Schleifkorbtrage, gesichert mit Seilen, den steilen Hang hinaufgetragen.
Bei fortdauernden Wiederbelebungsversuchen wurde der Junge anschließend in eine Münchner Kinderklinik gebracht. Doch die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun. Der 14-Jährige verstarb noch am Abend in der Klinik.
„Der tragische Badeunfall gibt erneut Anlass auf die Gefahren beim Baden in der Isar hinzuweisen.“ betont Fried Saacke, Rettungsassistent und Leiter des BRK Ismaning. Saacke warnt: „Baden in der Isar kann lebensgefährlich sein! Die Isar ist ein wildes Gewässer, in dem viele Gefahren lauern. Auch bei Niedrigwasser gibt es gefährliche Strömungen, die besonders für Kinder sehr gefährlich sein können. Auch für Erwachsene können insbesondere in der Nähe von Bauwerken wie Brückenpfeilern und Stauwerken gefährliche Strömungen entstehen, die Schwimmer bannen und unter Wasser ziehen können. Auch auf Treibholz muss man stets gefasst sein.“
Im nationalen Durchschnitt ertranken in den vergangenen Jahren die meisten Menschen in Bayern. Der Grund: reißende Gebirgsflüsse, tiefe, kalte Seen und viele Wasserbauwerke.