Menschlichkeit noch über den Tod hinaus: Freunde spenden für Jochen an Palliativstation der Barmherzigen Brüder
Vielen seiner ehemaligen Mitarbeiter ist Jochen Schulze in bester Erinnerung und sie nennen ihn noch heute liebevoll „Ihren Chef“, denn mit Jochens Tod ist auch etwas Menschlichkeit gegangen, die seine ehemaligen Mitarbeiter, Freunde und Kameraden oft vermissen. Die Rot-Kreuz Kameradinnen und Kameraden haben daher, anlässlich seines Todes, beschlossen eine Spendenaktion zu starten und so sind 1234 Euro und ein paar Cent für einen guten Zweck zusammengekommen.
Nach langer Krankheit war Joachim Schulze am 7.3.2018 auf der Palliativstation des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder im Beisein von Freunden und Kameraden gestorben. Auf der Palliativstation hatte er seine letzten Lebenswochen verbracht, was für das Krankenhaus eine kleine Herausforderung war. Denn Jochen Schulze bekam täglich von dutzenden Freunden, Kameradinnen und Kameraden des Roten Kreuzes sowie Rettungsdienstmitarbeitern Besuch; alle wollten ihm beistehen in der schweren Zeit und sich von ihm verabschieden. Zeitweise standen sie in langen Schlangen vor seinem Zimmer auf der Palliativstation. Diese Aufmerksamkeit genoss Jochen, der selbst keine Angehörigen mehr hatte und für den das Münchner Rote Kreuz und der Rettungsdienst seine Familie geworden waren.
„Wir, die Jochen in seinen letzten Lebenswochen begleiten durften, waren überwältigt über die fürsorgliche und warmherzige Art und Weise, wie die Ärzte und Pfleger der Palliativstation mit Patienten und deren Bekannten und Familien umgehen.“ erzählt Helene Fritz, die selbst als Rettungsassistentin schon viel in ihrem Leben erlebt hat. „Mir persönlich verschlug es regelrecht die Sprache, als Frau Oberärztin Dr. Roller dem todkranken Jochen erklärte, "Ratschen" ist Teil der Therapie, Ärzte und alle Mitarbeiter nehme sich da immer gerne und viel Zeit.“
So war für alle Freunde, Kameradinnen und Kameraden von Jochen Schulze schnell klar, dass sie sich mit dem gesammelten Geld bei der Palliativklinik bedanken möchten. „Und so wirkt Jochens Menschlich noch weit über seinen Tod hinaus.“ betont sein Freund Fried Saacke.
Die gesammelten 1234 Euro wurden von den Rot-Kreuzlern am 21. Juli 2018, Schulzes Geburtstag, je zur Hälfte an die Klinik für Palliativmedizin Barmherzige Brüder und an das angeschlossene Johannes-Hospiz übergeben. Oben drauf gab es zwei Geschenkkörbe mit Tassen, Kaffee und Tee für alle Mitarbeiter der Station.
Frau Oberärztin Frau Dr. Roller nahm die Spende für die Einrichtung entgegen und bedankte sich herzlichst. „Für unsere Arbeit sind wir auf Spenden angewiesen, weil nicht alles, was für unsere Patienten wichtig ist, von den Kostenträgern finanziert wird. Uns ist es aber ein ganz besonderes Anliegen möglichst viele Wünsche, die unsere Patienten noch haben, auch erfüllen zu können. Es sind meistens Kleinigkeiten, die sie glücklich machen.“