4. Bayerischer Katastrophenschutzkongress
"Katastrophenschutz und Großschadensfall - volle Leistung ohne Mittel!?"
Unter diesem Motto hatte das Bayerische Rote Kreuz Helfer und Führungskräfte der Hilfsorganisationen vom 4. bis 6. März in die Max-Reger-Halle nach Weiden eingeladen.
Themenschwerpunkte bildeten neben Finanzierungsfragen und Einsatzszenarien zu neuen Gefährdungslagen, die Integration von Notfallnachsorgeangeboten, die Rolle der Medien und aktuelle Konzepte zur Gefahrenabwehr auch die Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.
Zu Beginn der Veranstaltung zogen jedoch zunächst Johann Peter Hausl und Rudolf Cermak eine Bilanz zur Helfergleichstellung und Ausstattungsdefiziten im bayerischen Katastrophenschutz. Diese Einführung bildete die Grundlage für eine angeregte Diskussion des Fachpublikums mit Vertretern der Politik.
Wolf-Dietrich Schütz vom Referat Katastrophenschutz im Bayerischen Staatsministerium des Innern erläuterte die staatlichen Katastrophenschutzkonzepte und stand Rede und Antwort zur finanziellen Ausstattung. Das Plenum wies dabei mehrfach auf die Tatsache hin, dass die Leistungsfähigkeit des Katastrophenschutzes häufig nur durch den Einsatz selbst beschaffter Ausstattung der Hilfsorganisationen sowie das persönliche Engagement der ehrenamtlichen Helfer sichergestellt sei. Auf die Frage, warum Helfer der Hilfsorganisationen, die gemeinsam mit den Kollegen der Freiwilligen Feuerwehren regelmäßig bei größeren Unfällen oder Bränden zum Einsatz kommen, keinen Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber haben, wie er im Feuerwehrgesetz geregelt ist, antwortete Schütz: "Sie haben Recht. (...) Es besteht eine Ungleichbehandlung; derzeit können wir angesichts der Haushaltslage aber nichts ändern."
Im Hinblick auf neue Bedrohungen durch internationalen Terrorismus diskutierten Experten und Teilnehmer verschiedene Einsatzkonzepte des Bundes und der Länder. Einen Bogen zur Praxis spannte ein gedankliches Szenario zur Bewältigung von 600 Verletzten. Konkret standen hierbei auch die Vorbereitungen zur nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im Mittelpunkt der Fachreferate. Die Planungen der Sicherheitsbehörden und Hilfsorganisationen laufen dabei bundesweit auf Hochtouren. Exemplarisch stellten Wolfgang Schäuble und Dr. Hartmut Frommer unter dem Vorsitz von Volker Ruland, Taktischer Leiter der Bereitschaften des Münchner Roten Kreuzes, die Konzepte der Städte München und Nürnberg als bayerische WM-Spielstätten vor.
Ein Bericht über die Aktivitäten des Roten Kreuzes im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe in Südasien bot Gelegenheit, die aktuellen Konzeptionen des DRK zur nationalen und internationalen Katastrophenhilfe zu diskutieren. Besonderen Stellenwert hat dabei die Vernetzung der gesamtverbandlichen rotkreuzeigenen Ressourcen.
Eine kleine Fachausstellung sowie eine Fahrzeugschau rundeten das Kongressprogramm ab.
Weitere Informationen zum Kongress finden Sie unter http://www.bereitschaften.brk.de/bvndb/.