Pilger bei Papstbesuch in guten Händen
Früh aufstehen hieß es heute morgen für rund 130 Helfer des Münchner Roten Kreuzes. Da das Gelände an der neuen Messe bereits am frühen Morgen öffnete, mußten die zwei festen Unfallhilfsstellen bereits um 06.00 Uhr aufgebaut und einsatzklar sein. Die Helfer des Roten Kreuzes unterstützten den Malteser Hilfsdienst (MHD) in diesem Großeinsatz ausserdem mit einer "fliegenden Unfallhilfsstelle", die auf dem Messegelände, getreu nach dem Motto "jederzeit bereit" ebenfalls um 06.00 Uhr in Warteposition ging.
"Wir sind durch unseren Großeinsatz bei der Fußball-WM gut trainiert, außerdem haben wir ja jährlich das Oktoberfest“, so Georg Fahrner, Fachdienstleiter Sanitätsdienst im Kreisverband München, heute als Leiter einer Unfalhilfsstelle im Einsatz. Für ihn und seine Mannschaft ist es zunächst ruhig. Ein paar Pflaster und kleinere Versorgungen stehen auf dem Programm. Allerdings wird das Wetter schöner, als er sich dienstlich gewünscht hätte, "Ein paar mehr Wolken wären natürlich besser für uns, da wir hauptsächlich mit Kreislaufproblemen rechnen".
Die lange Wartezeit für die Pilger und die Sonne wirken beim Gottesdienst wie befürchtet. Die Helfer des Roten Kreuzes, in Teams mit Rolltragen unterwegs auf Streife im Gelände sind fast durchgehend beschäftigt, Kreislaufprobleme zu behandeln und die Betroffenen in die Zelte der Unfallhilfsstelle zu bringen, wo sie sich ausruhen können oder von einem Arzt weiterbehandelt werden können. Auch eine 20-jährige Frau ist unter denen, die während des Papstgottesdienstes zu Arzt Dr. Binner gebracht werden. Eine Beihnahegeburt. "Die junge Frau hatte wohl gehofft, während der Papstmesse entbinden zu können", so Dr. Binner. "Nach Aufklärung über die Risiken hat sie sich aber bereiterklärt, in eine Klinik gebracht zu werden".
Dramatisch wird die Situation nach dem Gottesdienst am Busbahnhof. Viele Pilger brechen auf dem Weg zu den Bussen zusammen und müssen versorgt werden. Dazu wird flugs ein neuer Einsatzabschnitt gebildet und freie Teams aus den umliegenden Unfallhilfsstellen zusammengezogen. So ist auch diese Situation nach einer Stunde gemeistert. "Wir hatten noch Kapazität frei, waren aber durchaus ausgelastet", so resümiert Fahrner den Tag.